Facharztpraxis für Kinderheilkunde und Jugendmedizin
Wie wird man Kinder- und Jugendarzt?
 
Liebe Eltern, liebe Kinder und Jugendliche,
 
immer wieder werden wir gefragt, wie man Kinder- und Jugendarzt wird. Deshalb haben wir uns entschlossen, den Werdegang dazu aufzuschreiben:
 
Nach dem Abitur schließt sich ein Medizinstudium für mindestens sechs Jahre (zwölf Semester) an. In den letzten beiden Semestern legt der Student das sogenannte „Praktische Jahr“ ab, d.h. er arbeitet ein ganzes Jahr lang ausschließlich in der Klinik.
 
Wenn das Studium nach dem „Praktischen Jahr“ abgeschlossen ist und die ärztliche Prüfung bestanden ist, muss der nun „frische“ Arzt mindestens für fünf Jahre eine kinder- und jugendärztliche Weiterbildung ganztägig absolvieren. D.h. er muss in einer Klinik für Kinder und Jugendliche unter Leitung weiterbildungsberechtigter Kinder- und Jugendärzte lernen, um sich dann für die Prüfung zum Facharzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin anzumelden. Nur wenn diese Prüfung bestanden ist, darf der Arzt den Titel Facharzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin tragen.
 
Diese lange, mindestens elfjährige Ausbildung ist wichtig, weil bei Kindern und Jugendlichen wegen deren Wachstums und der Weiterentwicklung zum Erwachsenen ungeheuer viele Besonderheiten zu beachten sind, die ganz anders sind als bei Erwachsenen.
Um nur ein Beispiel zu nennen, müssen bei der Behandlung mit Medikamenten ganz bestimmte kinder- und jugendärztliche Regeln beachtet werden, die aus Beipackzetteln nicht hervorgehen. Nur dadurch ist eine zielführende Behandlung ohne unter Umständen schwerwiegende Nebenwirkungen zu gewährleisten.
 
Die Tatsache, dass in sehr ländlichen Gebieten Deutschlands oft keine Fachärzte für Kinder und Jugendliche niedergelassen sind, macht es nötig, dass auch Hausärzte orientierende Vorsorgen für Kinder und Jugendliche anbieten und auch über die Krankenkassen abrechnen dürfen.
Wenn in bestimmten Gegenden keine Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin zur Verfügung stehen, bleibt nichts anderes übrig, als dass auch in der Regel nur wenig in Kinderheilkunde und Jugendmedizin qualifizierte Allgemeinmediziner die Kinder und Jugendlichen behandeln.
 
In Gegenden, in denen es Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin gibt, sollten diese die Hausärzte der Kinder und Jugendlichen sein!
 
Ihr Praxisteam

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